Rainer Maurer: Unternehmerische Verantwortung für nachhaltige Entwicklung - eine sinnvolle Forderung?

Dieser Artikel geht der Frage nach, ob die von einigen staatlichen Initiativen gegenüber privaten Unternehmen erhobenen Forderungen auf freiwilliger Basis zu Lasten ihres Gewinnziels, Beiträge für eine „nachhaltige Entwicklung” zu leisten, erstens normativ gerechtfertigt und zweitens unter marktwirtschaftlichen Bedingungen realisierbar sind. Dazu wird zunächst untersucht, was unter dem Begriff „nachhaltiger Entwicklung” zu verstehen ist und ob sich daraus normativ verbindliche Forderungen für den Unternehmenssektor ableiten lassen. Wie sich dabei zeigt, ist dies nicht möglich. Dann wird aus erfahrungswissenschaftlicher Sicht diskutiert, ob unter marktwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein freiwilliges Nachhaltigkeitsengagement privater Unternehmen möglich ist. Wie sich dabei zeigt, ist dies nicht der Fall. Die Wahl und Implementierung einer bestimmten Form „nachhaltiger Entwicklung” ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auf der Basis allgemeinverbindlicher Gesetze erfolgen muss.

Schlagwörter
Corporate Social Responsibility, Deutscher Nachhaltigkeitskodex, nachhaltige Entwicklung, Unternehmensziele, Wirtschaftspolitik

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Stephan Holthaus: „Zwischen Gewissen und Gewinn“: Die „Freiburger Denkschrift“ und ihre christliche Begründung einer Sozial-Wirtschaftsethik

Das Verhältnis von Religion und Ökonomie wurde in den vergangenen Jahren in mehreren Studien untersucht (z.B. von Iannaconne, Oslington und Lachmann). Dabei bezeichnen viele Autoren die christliche Theologie als eine Art weltanschauliche Grundlage des Ordoliberalismus und der späteren Sozialen Marktwirtschaft. Der Beitrag untersucht anhand der „Freiburger Denkschrift“ der Bekennenden Kirche, einem Vorläuferdokument der Sozialen Marktwirtschaft aus den Jahren 1942/43, den tatsächlichen Einfluss theologischer Prinzipien auf die neue Wirtschaftsordnung, die einen bewussten Mittelweg gehen wollte zwischen liberaler Markt- und staatlich vorgegebener Planwirtschaft. Anhand der Biographien der Autoren und den wirtschaftspolitischen Inhalten der Denkschrift wird deutlich, wie eng weltanschauliche Paradigmen die Genese der Sozialen Marktwirtschaft beeinflusst haben.

Schlagwörter
Religion, Soziale Marktwirtschaft, Freiburger Denkschrift, Ordoliberalismus, Walter Eucken

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Janaina Lilian Drummond Nauck: Das Gewinnparadox in der Unternehmensethik: Eine spieltheoretische Analyse

Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem philosophischen Konzept des Gewinnparadoxes nach Bowie, welches besagt, dass lediglich auf Gewinn fokussierte Unternehmen langfristig nicht erfolgreich sind. Auf eine theoretische Erläuterung des Konzepts folgt eine spieltheoretische Modellierung des Gewinnparadoxes. Das Gewinnparadox entspricht der Situation eines kooperativen Gleichgewichtes im Gefangenendilemma. In verschiedenen Variationen des Gefangenendilemmas wird das Gewinnparadox dargestellt. So wird nach dem klassischen 2-Personen- Gefangenendilemma der N-Personen-Fall betrachtet, in dem eine kooperierende Koalition ein solches, kooperatives Gleichgewicht auslösen kann. Anschließend wird ein Mo-ralitätskoeffizient eingeführt, der kooperative Gleichgewichte genau dann ermöglicht, wenn die Spieler ausreichend moralisch sind. Abschließend werden wiederholbare Spiele betrachtet, in denen ein kooperatives Gleichgewicht möglich ist, da die Spieler sich eine Reputation aufbauen können. Die Vielzahl von Modellierungsmöglichkeiten zeigt auf, dass das Gewinnparadox auch theoretisch fundiert werden kann.

Schlagwörter
Spieltheorie, Kooperation, Dilemma, Moralität, Unternehmensethik

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Ingo Pies und Franz Segbers: Wirtschaftsethik zwischen Theologie und Ökonomik - ein Briefwechsel

Franz Segbers hat 2015 bei Butzon & Bercker (Kevelaer) und der Neukirchner Verlagsgesellschaft (Neukirchen-Vluyn) ein Buch veröffentlicht, das den Titel trägt: „Ökonomie, die dem Leben dient. Die Menschenrechte als Grundlage einer christlichen Wirtschaftsethik“ (Segbers 2015). Ich habe zu diesem Buch mehrere Stellungnahmen verfasst (Pies 2015a). Auf meine im ORDO-Jahrbuch erschienene Rezension (Pies 2015b) hat Franz Segbers mit einem Brief reagiert, der im Folgenden mit seinem Einverständnis abgedruckt wird (Brief 1). Ebenfalls abgedruckt wird mein Antwortbrief (Brief 2), ein zweiter Brief von Franz Segbers an mich (Brief 3) sowie meine abschließende Replik (Brief 4). Die Publikation dieses Briefwechsels soll unserem gemeinsamen Anliegen dienlich sein, eine konstruktive wirtschaftsethische Debatte zwischen Theologen und Ökonomen zu fördern.

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