Elmar Nass: Nicht alles ist gut, was mehr Transplantate verspricht

Jedes Jahr sterben allein in Deutschland über 1.000 Menschen, denen mit einer Spenderniere hätte geholfen werden können. Die Schwarzmärkte blühen und forcieren eine Verkäuflichkeit von Organen unter meist schlechten medizinischen Bedingungen. Konsens besteht darüber, dass dieser Kreislauf von Angst und Leiden durchbrochen werden muss. Doch wo sollen die dringend gebrauchten Organe herkommen? Das Hirntodkriterium, das postmortale Organspenden erst möglich macht, ist umstritten. Widerspruchslösung, Clubmodell u.a. Ideen klingen attraktiv, doch sie eröffnen neue ethische Dilemmata. Auch liberale Forderungen nach einer Legalisierung des Organhandels versprechen Abhilfe und dürfen nicht einfach tabuisiert werden. Für eine christliche Positionierung wird hier eine transparente Systematik auf Grundlage des christlichen Menschenbildes entworfen. Diese findet in der Komplexität der Dilemmata ihre Anwendung. Sie bewährt sich als transparente christliche Orientierungshilfe, ohne Dilemmafreiheit herstellen zu können.

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Stephan Holthaus: „Culture Counts“

Korruption und Bestechung gelten als eine der folgenreichsten Wirtschaftsdelikte aller Zeiten. Sie lähmen bis heute die wirtschaftliche Entwicklung vieler Länder. Der nachfolgende religionsökonomische Beitrag fragt nach dem Verhältnis von religiösen Prägungen auf das Korruptionsverhalten des Menschen. Neuere Untersuchungen zur Kulturanthropologie betonen die Bedeutung von kulturellen Faktoren auf das Alltagshandeln des Menschen. Konkret wird in diesem Beitrag der Frage nachgegangen, ob und wenn ja warum christlich geprägte Völker weniger korruptionsanfällig sind, als nichtchristliche. Wie lassen sich die Unterschiede zwischen katholisch und evangelisch geprägten Ländern erklären? Dabei werden erste Überlegungen zu den theologischen, ethischen und konfessionellen Gründen angestellt. Das komplexe und komplizierte Wechselverhältnis von Religion und wirtschaftlichem Handeln des Menschen wird am Beispiel der Korruption näher beleuchtet. Dabei zeigt sich: „Culture Counts“. Kulturelle Faktoren sollten bei den Erklärungsansätzen wirtschaftlichen Verhaltens stärker einbezogen werden.

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Helmut de Craigher: Geldordnung in der Krise

Die gegenwärtige Diskussion um Inflationsziele und Negativzinsen als Krisenstrategie der Zentralbanken ist Anlass, die Konstruktion moderner Kreditgeldsysteme verfassungsrechtlich und rechtsphilosophisch zu überprüfen. Ausgegangen wird von den Thesen von E.F. Fama und Himmelberg/Morgan sowie des deutschen Verfassungsrechtlers Dieter Suhr, wonach der historisch in liberalen Systemen gewachsene Finanzsektor eine monopolähnliche rechtstechnische Bevorzugung gegenüber der Realwirtschaft genießt. Daraus ergebe sich eine bezifferbare permanente Subventionierung der Finanzmärkte durch die Allgemeinheit. Einseitig beeinflusst werden die Freiheitsrechte der Bürger, die Rechte zur Eigentumsbildung, die Teilhaberechte am Markt und am sozialen Rechtsstaat sowie die Rechte des de-mokratischen Souveräns gegenüber der von ihm garantierten Währung als gesetzlichem Zahlungsmittel. Privatrechtliche Fiktionen verdecken danach rechtsstaatswidrige Privilegien und zugleich das faktische Bestehen mächtiger öffentlicher Monopole. Maßnahmen werden vorgeschlagen, um die beeinträchtigten Rechte der Realwirtschaft wiederherzustellen.

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